Jägerstättergedenken 2017
10. Aug 2017
Auch heuer waren die Vorträge und Gedenkfeiern am Todestag von Franz Jägerstätter wieder gut besucht.
Der Tag des Gedenkens startete mit einem Nach einem Vortrag von Professor Niewiadomski, Professor am Institut für Systematische Theologie mit Fachgebiet
Dogmatik an der Universität Innsbruck, zum Thema: "'Eine Wolke von Zeugen
umgibt uns' (Hebr 12,1). Vielfalt und
Bedeutung der MärtyrerInnen der NS-Zeit.“
Der Dogmatiker zeichnete in seinen
Ausführungen die einsamen Glaubensentscheidungen dreier „Brüder im Geiste“
nach: Franz Jägerstätter, Pater Franz Reinisch und Josef Mayr-Nusser. Ihre Gewissensentscheidung, die bis zuletzt von
ungeheuren Gewissenskonflikten begleitet war, sei an den Willen eines liebenden
Gottes gebunden gewesen. Ohne den Tiefgang ihrer gelebten Religiosität sei ihr
Dilemma, ihr Verständnis von Glauben und ihr Martyrium nicht zu verstehen,
betonte Niewiadomski.
Und alle drei waren doch am Ende fast auf sich allen gestellt, oder wie Niewiadomski sagte: „Wie man es auch dreht und wendet: Von einer diese Männer umgebenden
‚Wolke der Zeugen‘ war da zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung und ihres Todes
keine Spur. Vielmehr bildeten sie selber durch ihre Haltung und ihre
Entscheidung eine neue Wolke von Heiligen! Es sind dies jene Heiligen, die
durch ihre Gewissensentscheidung der kirchlichen Tradition und auch dem
theologischen Nachdenken über das christliche Gottesbild – vor allem dessen
Konnotation mit Gewalt – neue Wege gewiesen haben.“
Nach dem Mittagesssen führte eine Fußwallfahrt von Tarsdorf nach St. Radegund, wo um 16 Uhr eine Andacht zur Todesstunde von Franz Jägerstätter stattfand, die von Pax Christi gestaltet wurde.
Um 18.45 Uhr wurde eine „Jägerstätter-Vesper“ gebetet und gesungen, die der Franziskanerpater Johannes Schneider aus Salzburg komponiert hat. Der Hymnus folgt der Melodie des Liedes „Du Sonne der Gerechtigkeit“ (Gotteslob Nr. 269), die drei Antiphonen vertonen Sätze aus dem Abschiedsbrief Franz Jägerstätters.
Um 19.30
Uhr feierte Bischof Manfred Scheuer mit den TeilnehmerInnen die Hl. Messe in
der Pfarrkirche von St. Radegund. Bei diesem abendlichen Gottesdienst ging der
Diözesanbischof in seiner Predigt der Frage nach, inwieweit Märtyrer wie Frag
Jägerstätter wegweisend für ein glückendes Leben sein können.
Den Abschluss des Gedenkens bildete eine Lichterprozession zum Grab von Franz und seiner Frau Franziska Jägerstätter.
Bilder:
1 - Vortrag von Prof. Niewiandomski im Pfarrsaal von Tarsdorf
2 - Prof. Niewiandomski
3 - Start der Wallfahrt von Tarsdorf nach St. Radegund
4 - Ankunft vor der Kirche von St. Radegund
5- Im Wirtsgarten vom Hofbauer in St. Radegund
6 - Gedenkgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer am Abend
7 - Lichterprozession zur Grabstätte von Franz und Franziska Jägerstätter